Muss die Pädagogik Freud-los sein?

Das Unbewusste in der Pädagogik.

Diese Fachtagung für PädagogInnen findet am
am 22. April 2017 in der

VHS Hietzing
1130 Wien, Hofwiesengasse 48 statt.

Liebe Erzieherinnen und Erzieher, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Kolleginnen und Kollegen!
 

Muss die Pädagogik Freud-los sein? Das Unbewusste in der Pädagogik.

Sigmund Freud hat uns mit der Entdeckung und Beschreibung des Unbewussten eine Möglichkeit eröffnet menschliches Verhalten nicht bloß aufgrund des Beobachtbaren zu verstehen. Er entdeckte, dass unbewusste Motive  wesentlich unser Erleben und unser Handeln bedingen sowie unsere Beziehungen gestalten. Mit der Psychoanalyse entwickelte er auch eine Methode unbewusste Anteile unseres Verhaltens bewusst und damit zugänglich zu machen. Verschiedene Disziplinen griffen die Annahme eines ubiquitären Unbewussten auf und heute wird selbst in der Werbung damit gearbeitet.

Wie aber verhält es sich damit in der Pädagogik? Allem Anschein nach, wird der Orientierung am beobachtbaren Verhalten größere Bedeutung zugesprochen als dem Verstehen unbewusster Prozesse. Aber bleiben so nicht unzählige Situationen im Kindergarten- oder Schulalltag rätselhaft in ihrer Bedeutung? Der mehrheitliche Wunsch der Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus im Vorjahr, gibt uns Gelegenheit, an der grundlegenden Erkenntnis Sigmund Freuds anzuknüpfen, ihre Bedeutung für die pädagogischen Handlungsfelder zu erschließen und diesen Fragen nachzugehen.

Wir freuen uns schon sehr auf Ihr Kommen!

Die Tagung findet in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Psychoanalytische Pädagogik des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Wien statt.

Tagungsablauf im Überblick

9:00 Uhr

Eröffnung und Moderation: Mag.a Regina Studener-Kuras, MA

9:15 Uhr

Unbewusste Prozesse – in der Pädagogik manchmal hilfreich und manchmal fatal:

Über den Umgang mit dem Unbewussten in Erziehung und Unterricht

Vortrag

Karl-Heinz Bujnoch, MA; Univ.-Prof. Dr. Wilfried Datler 

10:30 und 14:00

Workshops  Achtung: Die Workshops werden am Nachmittag wiederholt! Tragen Sie sich bitte in zwei verschiedene Workshops ein.
Liste der Workshops siehe unten.

16:30 Uhr

Welche Erfahrungen brauchen Kinder, um sich gesund zu entwickeln?

... mit Anwendungsvorschlägen für PädagogInnen in Kindergarten, Schule und Jugendamt.

Vortrag

Univ.-Doz. Dr. Helmuth Figdor


Tagungsablauf im Detail

9:00 Uhr

Eröffnung und Moderation
Mag.a Regina Studener-Kuras MA
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Universitätslektorin an der Universität Wien, Institut für Bildungswissenschaft/Arbeitsbereich psychoanalytische Pädagogik. Tätigkeit in freier Praxis im Bereich Entwicklungsdiagnostik, Beratung und Förderung. Supervision und Fortbildung von MitarbeiterInnen in pädagogischen Arbeitsfeldern zum Thema Spracherwerb und Migration

9:15 Uhr

Vortrag:

Unbewusste Prozesse – in der Pädagogik manchmal hilfreich und manchmal fatal:

Über den Umgang mit dem Unbewussten in Erziehung und Unterricht

Karl-Heinz Bujnoch, MA

Lehramt für Hauptschulen, danach langjährige Tätigkeit in Integrationsklassen in Wien, 2010 - 2013 Teilnahme am Universitätslehrgang "Integration von Kindern und Jugendlichen mit emotionalen und sozialen Problemen im Kontext von Schule", seit 2012 im Rudolf-Ekstein-Zentrum in Mosaikklassen tätig

Univ. Prof. Dr. Wilfried Datler

Leiter des Arbeitsbereichs Psychoanalytische Pädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Lehranalytiker im Österreichischen Verein für Individualpsychologie (ÖVIP), stv. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalytische Pädagogik und Präsident des Internationalen Vereins für Individualpsychologie.

Zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen im Grenz- und Überschneidungsbereich von Psychoanalyse, Pädagogik, Heilpädagogik und Psychotherapie.

10:00 Uhr Pause
 

10:30 Uhr

Workshops Es stehen Ihnen 10 Workshops zur Auswahl. Die gleichen Workshops werden auch am Nachmittag angeboten. Bitte buchen Sie zwei verschiedene Workshops.

WS 1

Das Unbewusste und das Lernen

Inhalt folgt

Mag.a Regina Studener-Kuras MA
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Universitätslektorin an der Universität Wien, Institut für Bildungswissenschaft, Arbeitsbereich psychoanalytische Pädagogik. Tätigkeit in freier Praxis im Bereich Entwicklungsdiagnostik, Beratung und Förderung, Supervision und Fortbildung von MitarbeiterInnen in pädagogischen Arbeitsfeldern zum Thema Spracherwerb und Migration.

WS 2

Psychische Strukturen als Ansatzpunkt pädagogischer Bemühungen

Im Workshop wird dargelegt, was unter „psychischen Strukturen“ zu verstehen ist, und es wird darauf eingegangen, dass pädagogische Bemühungen über weite Strecken auf die Veränderung von „psychischen Strukturen“ abzielen. Unter Einbeziehung von Fallmaterial wird illustriert, in welcher Hinsicht das Verstehen der unbewussten Dimensionen psychischer Strukturen hilfreich und mitunter auch unverzichtbar ist für die Gestaltung hilfreicher pädagogischer Beziehungen.

Karl-Heinz Bujnoch, MA

Lehramt für Hauptschulen, danach langjährige Tätigkeit in Integrationsklassen in Wien, 2010 - 2013 Teilnahme am Universitätslehrgang "Integration von Kindern und Jugendlichen mit emotionalen und sozialen Problemen im Kontext von Schule", seit 2012 im Rudolf-Ekstein-Zentrum in Mosaikklassen tätig

Univ.-Prof. Dr. Wilfried Datler
Leiter des Arbeitsbereichs psychoanalytische Pädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Psychoanalytiker und Lehranalytiker im Österreichischen Verein für Individualpsychologie. Stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen im Grenz- und Überschneidungsbereich von Psychoanalyse, Pädagogik, Heilpädagogik und Psychotherapie.

WS3

Unbewusste Verstrickungen im Kindergartenalltag
Im Kindergartenalltag erleben wir unzählige herausfordernde, schwierige und manchmal unbegreiflich scheinende Situationen mit Kindern. Was könnte das Verstehen unbewusster Zusammenhänge in diesem Geschehen verändern?

Mag.a Barbara Lehner MA
Sonder- und Heilpädagogin, psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), Tätigkeit in freier Praxis

WS 4

Des einen Freud, des anderen Leid?

Tanzende Buchstaben, Ordnung in der Schultasche und ein Wachtelei für die Lehrerin: Wessen Freud, wessen Leid? Ein Blick hinter die oft rätselhaften „Kulissen“ sichtbaren Verhaltens.

Schwerpunkt dieses Workshops liegt auf Schuleingangsphase und Volksschule 

Mag.a Edith Wladika, MA
Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), Tätigkeit in freier Praxis sowie im Zentrum für Entwicklungsförderung, Wiener Sozialdienste

Wegen der Erkrankung der Referentin wurde dieser Workshop von Mag. Robert Schmid, MA gehalten. Um dem Titel "Des einen Freud, des anderen Leid?" treu zu bleiben, wurde im WS über Beurteilungen/Bewertungen im pädagogischen Kontext gearbeitet. In wie weit kommt u.U. das Unbewusste auch in der Bewertung von Kindern zum Tragen?

WS 5

Gruppe/Kinder/Jugendliche
Herausforderung und Spielraum?


Pädagogische Prozesse finden fast immer im Kontext von Gruppe statt. Wir versuchen gemeinsam ein Verständnis für die unbewussten Anteile des Verhaltens und Erlebens in Gruppenprozesse  zu bekommen.

Mag.a Barbara Laggner MA
Sonder-und Heilpädagogin, Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), Mitarbeiterin des Mosaikteams (Rudolf Ekstein Zentrum)

Mag.a Maria Stockinger
Pädagogin, Soziologin, Psychotherapeutin Psychodrama, tätig in freier Praxis als Psychotherapeutin und Supervisorin

WS 6

“Die Affen rasen durch den Wald” - Eine musikalische Auseinandersetzung mit dem Unbewussten im Kindergarten und anderen pädagogischen Praxisfeldern.

Die Grundidee des Workshops ist, dass Musik die meisten Menschen stark berührt und sich gut dafür eignet, um seelische Inhalte wie z.B. Affekte, Körperempfindungen, Phantasien und Konflikte auf eine lustvolle Art zu symbolisieren bzw. zu sublimieren. Denn oft finden Kinder und Erwachsene nicht die richtigen Worte für das, was sie innerlich – bewusst oder unbewusst – bewegt. Wir werden deshalb im Workshop auch der Frage nachgehen, welche Lieder im Kindergarten zu den Lieblingsstücken der Kinder und der Erwachsenen wurden und darüber nachdenken, welche Grundbedürfnisse durch diese affektiv hoch besetzten Stücke befriedigt werden.  In diesem Zusammenhang wird die für den Kontext relevante psychoanalytisch-pädagogische Musiktheorie vermittelt. In diesem Workshop wird auch gemeinsam musiziert. Dabei orientieren wir uns an einer Grundhaltung des Präventionsprogramms „El sistema“ (Klarinette statt Pistole) aus Venezuela: Die Kinder machen dort Musik mit Freude und ohne Angst vor Fehlern oder Kritik. In diesem Sinne wollen wir die Workshopteilnehmer/innen ermutigen mit uns „beseelte Musik“ zu machen. Wir stellen dazu Gitarren, Klangstäbe und Boomwhackers zur Verfügung. Die Teilnehmer/innen müssen keine spezifischen musikalischen Qualifikationen mitbringen, sondern sich einfach durch Musik angesprochen fühlen und Interesse daran haben, in diesem Bereich etwas Neues auszuprobieren. Da ein Großteil der Inhalte auch in anderen pädagogischen Praxisfeldern angewendet werden kann, laden wir auch Lehrer/innen, SozialpädagogInnen, Familienhelfer/innen, BehindertenpädagogInnen usw. herzlich zu unserem Workshop ein. Es gibt bei diesem Workshop keine Beschränkung der Teilnehmeranzahl!

Unseren Stammgästen wird aufgefallen sein, dass dieser Workshop bei der letzten Tagung auch angeboten wurde. Aus Gesundheitsgründen konnte dieser jedoch letztes Jahr nicht abgehalten werden und so haben Sie dieses Jahr die Möglichkeit, den leicht adaptieren Workshop  zu besuchen.

Connie Daxbacher
Musiktherapeutin

Mag. Thomas Feurle, MA
Pädagoge, Sonder- und Heilpädagoge, psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberater (APP)

WS 7

„Dich hatte ich mir anders vorgestellt...“ (Fabien Toulme, Vater einer Tochter, die mit Trisomie 21 geboren wurde)

Zur (un)bewussten Bedeutung von Behinderung für Eltern und die pädagogische Arbeit

Mag.a Vera Jandrisits, MA
Pädagogin und Sonder- und Heilpädagogin, psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), mobile interdisziplinäre Frühförderin und Familienbegleiterin

WS 8

„Wenn das Innere reden könnte…Mädchen mit Gewalterfahrungen“

Mag.a Leila Ahmadi-Rinnerhofer, MA
Pädagogin und Sonder- und Heilpädagogin, psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), eigene Praxis

WS 9

„Die Bedeutung von Scheidung in der Kindergruppe ...und was wir als LehrerInnen/KindergärtnerInnen tun können – vom Wissen und Spüren...“

Wie die Tatsache (bzw. die Angst vor einer Trennung der Eltern) von Scheidung/Trennung in Kindern wirkt und wie es sich auf die Kindergartengruppe / Klasse auswirkt / welche Möglichkeiten Kindergärtnerinnen /LehrerInnen haben - wie sie vielleicht selbst davon angerührt /betroffen sind….

Mag.a Katja Frühwirth-Feist MA
Sonder- und Heilpädagogin, psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), Tätigkeit in freier Praxis

WS 10

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberatung

Wie das Unbewusste helfen kann die Freude am Kind wiederzuentdecken.

Mag.a Natascha Almeder MA
Sozialpädagogin, Sonder- und Heilpädagogin, psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP)

12:30 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr

Workshops  Es finden die gleichen 10 Workshops wie am Vormittag statt (siehe oben). Bitte buchen Sie zwei verschiedene Workshops.

16:00 Uhr Pause
 

16:30 Uhr

Vortrag:

Welche Erfahrungen brauchen Kinder, um sich gesund zu entwickeln?

... mit Anwendungsvorschlägen für PädagogInnen in Kindergarten, Schule und Jugendamt.

Univ.-Doz. Dr. Helmuth Figdor
Psychoanalytiker, Kinderpsychotherapeut und Erziehungsberater in eigener Praxis. Dozent an der Universität Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ehemaliger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft psychoanalytische Pädagogik. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Problemen im Zuge der Scheidung und Trennung von Eltern, zu Erziehungsberatung und den Problemen des pädagogischen Alltags in Familie, im Kindergarten und in der Schule.

17:15 Uhr

Diskussion 
Mag.a Regina Studener-Kuras MA (Moderation)

17:45 Uhr Abschluss der Tagung


Um an dieser Tagung teilzunehmen, sind zwei Schritte notwendig:


1. Anmeldung:
 

Sie haben die Möglichkeit, das nachfolgende Formular auszufüllen und uns per E-Mail zu schicken.
Sie können dieses Formular aber auch ausdrucken, ausfüllen und uns per Post oder per
Fax zusenden.
 

zum Anmeldeformular



2. Tagungsgebühr:

Bei Einzahlung bis zum 31. März 2017 beträgt die Tagungsgebühr € 55,‒ (für APP-Mitglieder/Studierende € 35,‒).
Bei späterer Einzahlung beträgt die Tagungsgebühr € 65,‒ (für APP-Mitglieder/Studierende € 40,‒).

Die Anmeldung ist gültig, wenn die Tagungsgebühr von € 55,‒ vor dem 31. März 2017 bzw. von € 65,‒ nach dem 31. März 2017 auf dem

Konto Nr.: 1655024766, NÖ Hypobank, BLZ 53000, lautend auf APP,
BIC: HYPNATWW, IBAN: AT565300001655024766,

eingelangt ist.

Stornierung: Ab dem 31. März 2017 können keine Tagungsgebühren mehr rückerstattet werden – vorher behalten wir eine Bearbeitungsgebühr von € 15,‒ ein. 

Selbstverständlich haben Sie auch die Möglichkeit, die Tagungsgebühr bar an der Tageskasse zu bezahlen. Wenn Sie uns in diesem Fall dennoch eine schriftliche Anmeldung zukommen lassen, können wir Ihre WS-Auswahl versuchen zu berücksichtigen.

APP - Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalytische Pädagogik

Kuefsteingasse 4/13, A-1140 Wien, Tel.: +43/1 403 01 60, info@app-wien.at

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